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Deutschlandpassmonat

August Extravaganza



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Mittwoch, 03. September 2008

Klassiker Januar-März 2005

Von zico32, 07:17
 

FC Tegernheim – ASV Cham               2:2    (2:1)

Landesliga Mitte  – Montag 28.03.2005

 

Ostermontag, inoffizieller Tag des Hoppers. Da muß was gehen. Das Spektrum war auch manigfaltig, die Motivation zur Zugfahrt aber auf einem Tiefpunkt. So also sehen was die nähere Umgebung zu bieten hat. Ein Doppler darf es am heutigen Feiertag dann doch schon sein. Und so begibt man sich zur Mittagsstunde nach Schierling um deren Zweite in der Mainburg-Liga zu beäugen. Der Gast vom SC Bruckberg stellt den Linienrichter auf meiner Zuschauerseite und liefert damit auch den höchsten Unterhaltungswert bei einem 0:0 zweier sichererer Absteiger aus der Kreisliga Landshut.

Besagter Junge verläßt ganz gern mal seinen Posten um ein Getränk zu sich zu nehmen, ist selten auf Ballhöhe und liefert den größten Beweis für seine Unparteilichkeit indem er die gelbe Karte eines Schierlingers mit „der war schon lange fällig“ kommentiert.

Um den Ground zählen zu können heißt es die letzten 5 Minuten im strömenden Regen auszuharren, dann geht es auf die Autobahn nach Tegernheim.

Dies sind dann die Momente die „Hopping“ sind.

Auch in Tegernheim ist das Auffinden des Sportplatzes kein Problem. Die angekündigte Kameradschaft in Person von Franky, Tom und Obi ist dann noch nicht eingetroffen, erscheint aber kurz vor Anpfiff dieser Partie in der Landesliga Mitte.

Zum Intro zeigt die Supporters Crew 04 Tegernheim ein Spruchband und ein paar Doppelhalter. Sieht zwar nur süß aus, ist aber für Landesliga schon ganz schön weit vorn.

Das Spiel beginnt und schon startet der Torreigen. Bis man sich versieht steht es 2:0 für die Platzherren. Dummerweise wird aber im direkten Gegenzug ein Chamer Stürmer vom Goalie des FCT selten dämlich gelegt und dem Schiedsrichter bleibt nichts anders übrig als Strafstoß zu verhängen. Nur noch 2:1. Tom und ich unterhalten inzwischen mit unseren Kommentaren die Menschen um uns rum. Besonders ein Mensch mit Quelle-Mütze ist sichtlich amüsiert.

Franky und Obi sind inzwischen auf die gegenüberliegende Seite abgewandert um die SC04 genauer zu besehen, nach der Halbzeit tun es Ihnen Tom und ich gleich.

Während der zweiten Hälfte werden noch emsig Pläne für die nächsten Wochenenden geschmiedet und Tegernheim’s Abwehr muß sich erneut zum Ausgleich überwinden lassen.

Franky’s Faux-Pas nicht für Tegernheim zu sein wird auch sofort bestraft. Schießt ihm doch ein Spieler des FCT in einem unaufmerksamen Moment die Bierflasche aus der Hand.

Torsten of Portugal-Fame hatte übrigens nicht gelogen. Hat die SC doch durchaus weibliche Kundschaft zu bieten, sehr adrett, leider etwa 10 Jahre zu jung für mich alten Sack.

Meine drei Mitstreiter setzen sich dann 10 Minuten vor Schluss ab um rechtzeitig zum Testkick des SSV Jahn 2000 Regensburg gegen den TSV 1860 München zu kommen, ich gebe mir die volle Packung und traue mich nochmals in die Nähe des sehr aggressiv wirkenden Übungsleiters des Aufsteigers in die Landesliga Mitte.

Leider nur fast gelingt noch das Siegtor für Tegernheim und so wird es ein Schweres die Klasse zu halten. Meine Glückwünsche hierfür sind aber dem FC Tegernheim gewiss.

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FC Augsburg – Sportfreunde Siegen                  0:0

Regionalliga Süd – Sonntag 27.03.2005

 

Macht jetzt Ostern alle deppert ? Kaum macht man die Haustür auf kniet ein betrunkener Mensch auf der Strasse und betet zu Mekka während ein anderer Jüngling nur in Unterhosen neben ihm steht. Deutschland, Ostersonntag – 11 Uhr mittags. Wer will da nicht auswandern ?

Auf der Strasse dann der Feiertagsverkehr zur Oma. Nur Dani,Obi und ich haben keine Großeltern mehr und müssen deshalb zum Fußball fahren. Aber das fällt ja irgendwie auch unter Verwandtenbesuch.

Am Bahnhof gleich noch ein Pack voller Bedenktenträger. Osterausflug mittels Bonanzarad in der Herde ? Gottlob fährt bald der Zug nicht ohne dass wir aggressiv von einem Mann angemacht werden wir sollten doch mit ihm nach München fahren. Unser Angebot mit uns über Ingolstadt nach München zu fahren nahm er dann aber auch nicht an.

Leider konnte sich dann auf der Fahrt weder Obi noch Dani für die Schönheiten von Poikam, Gundelshausen oder Neustadt/Donau begeistern. In Ingolstadt flux in den nächsten Zug gen Augsburg. Auch hier werden sehr kleine Örtlichkeiten angefahren, die kann man aber zumindest mal zu Winkorgien nutzen. Dani dürfte dabei zunehmed unter der Blödelei der Jungs gelitten haben. Augsburg ist erreicht. Zico braucht Fast Food, die Anderen eine Toilette (trauten sich im Zug nicht). Dann zur Straba und am Polizeipräsidium raus.

Kurzer Fußweg, die Rude Boys anscheinend schon am Choreovorbereiten.

Eine lustige Anekdote erlebt unsere Mitfahrerin an der Kasse. Wird ihr doch, ohne Rückfrage, ein Kinderticket verkauft.

Neu in der Rosenau nun eine Fancorner wo es schöne Sachen zu kaufen gibt. Dazu bringt man nun gleich zwei Begleithefte als Service für den Fan raus. Schlechter geworden seit dem letzten Mal ist das Catering. Nun muß man zuerst Wertmarken erstehen bevor man bedient wird und Fischsemmeln sind abgeschafft.

Allzuviele Waren es nicht die den Weg aus dem Siegerland nach Augsburg gefunden hatten, diese waren aber gut laut dafür. Auf Augsburger Seite, wie gesagt, eine Folienbahnenchoreo die mittendrin sehr gelungen wirkte. See Stadionweltfotos for more details.

Über das Spiel selbst lohnt kaum ein Wort. Siegen hat sich ein Unentschieden zum Ziel gesetzt und öffnet deshalb auch die massive Abwehr kein bißchen. Augsburg aber auch nicht mit der fehlenden Durchschlagskraft. Manchmal hätte man ja können, aber...

Das Siegener Konzept geht fast noch schief, aber der FCA verballert sogar noch einen Elfmeter in Minute 85. Das war nix Großes heute und die NullzuNull-Serie ist damit auch dahin. Vom Support her bietet Augsburg das gewohnte Bild. Unterstützung heute auch vom Schwabensturm aus Stuttgart (rot). Ob die Zaunfahne sein mußte lassen wir mal dahingestellt. Aprops Bild, das FCA-Publikum begrüßenswert alternativer als Regensburg zum Beispiel.

Hier wird dann auch zum Punkrockkonzert ins Jugendzentrum gepilgert anstatt zur Sangriaparty. Vorher geht’s aber noch in die Vereinsgaststätte. Pressekonferenz angehört und wirklich gesellige Stunden mit den Rude Boys verlebt. Immer wieder schön in Göggingen.

Dann wird uns sogar noch der Service eines Privattaxi an den Bahnhof geboten wo dann die drei Regensburger Abgesandten den Burgerking beehren bevor es in die Züge nach Hause geht.

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Chemnitzer FC – Holstein Kiel                              1:0   (0:0)

Regionalliga Nord – 28. Spieltag - Samstag 26.03.2005

 

Die Vögel zwitschern aus voller Inbrunst, fast leere Strassen, es stand also eine zeitaufwendigere Tour an. Diesmal sollte das Wochenendticket schon fast maximal ausgenutzt werden und die Heimatstadt eines Jugendfreundes besucht werden.

Am Regensburger Banhof schon ein interessanter Mix aus Persönlichkeiten. Lohnt sich wirklich um 6 Uhr morgens die Menschen zu beobachten.

Erste Etappe war Regensburg – Hof. Dort suchte ich die nähere Bahnhofsgegend nach dem Schotten ab weil der kleine Mann im Kopf seit gestern mal wieder Fast Food befahl.

Erfolgreich war ich aber nicht, vielleicht auch besser so. So begnügte man sich mit dem tollen Ribhacksteakbaguette an einem wackligen Tisch. Dann noch als Geldwechsler einer Dame Ihren Toilettengang ermöglicht (Klo kostet) und etwas Studium des aktuellen kicker.

Flugs hieß es Abteile dividieren um in dem Teil des Zuges zu sitzen der nach Zwickau fährt.

Trotz Stopps auf offener Strecke und dass der Zug ganz schön geächzt hat war man fahrplangemäß in der Stadt von Ampelfrauchen und einem obskuren Bahnsteig 1a der aus Brettern zusammengezimmert ist. Von hier aus verkehrt der IRE zwischen Klingenberg und Schedewitz und so nahm man die letzte Etappe bis Chemnitz in Angriff.

Am dortigen Bahnsteig erwartete mich schon Griesgram von den Emigranten. Meinen Winkzeichen fielen gleich ein paar Jünglinge zum Opfer denen ich auf die Füsse trat weil ich sie übersehen hatte. Griesgram betätige sich dann als Touristenführer entlang der Straße der Nationen (Honecker’s Prachtmeile) und durch das ehemalige Künstlerviertel der Stadt.

Vor 70/80 Jahren weit vorn, jetzt sehr sanierungsbedürftig. Recht lustig waren auch schon die ersten Gestalten die sich in der Gellertstrasse rumtrieben. Griesgram kannte sie alle (sitzt ja im Fanrat) und hatte so manche Anekdote auf Lager. Mal zum Gästeblock geschaut, aber keine Gäste in Sicht (es sollten an die 12 werden – sehr schlecht Holstein !). Dafür ein großer Bullenparkplatz. Am Eingang vor Block 4 bezog man dann erst mal Stellung, trank die Fantaflasche oder die Molke leer und hatte natürlich viel zu erzählen und zu diskutieren.

Penis wollte dann noch den Grenzgänger verkaufen und wem ich vorgestellt wurde nahm mich gastfreundlich auf. Auch im Block war es einfach interessant den Stories der letzten und kommenden Spiele zu lauschen und sich etwas umzusehen. Was aber gegenüber den anderen Grounds im Osten abfiel waren der Stadionsprecher, die Musik und die Roster, da half auch Pasa’s Mutti am Grill nicht. Was aber dann recht gut kam war das CFC-Vereinslied.

Der Abstiegskandidat CFC war von der ersten Minute an auf Offensive bedacht während er leidlich engagiert von Ultras und Cheerleadern in dicken Jacken angefeuert wurde. Sebastian Klömich im Tor der Sachsen mußte nur wenig brenzlige Situationen ausbügeln, ansonsten der CFC im Vorwärtsgang. Ein Torerfolg war den Chemnitzern aber vorerst nicht vergönnt.

In der Halbzeitpause eine kleinere Gesprächsrunde mit Pasa und seinen Ultrakollegen. Man tauschte sich halt aus was in den jeweiligen Szenen gerade so geht.

Der CFC dann in der 2. Spielhälfte noch erpichter darauf die Hulla endlich im Gehäuse der Kieler unterzubringen. Es entstehen hervorragende Einschußmöglichkeiten für die Sachsen, man provoziert damit aber auch gefährliche Konter der Störche.

Der Support im Block 6 nun auch verbessert, was dazu überzeugt ist die immer riesige Anzahl an Zaunfahnen im Ostteil der Republik. Heute gibt es, nach Aussage Griesgram, auch zum ersten Mal Wechselgesänge an den Fischerwiesen. Kam auch ganz gut.

Und die Anhänger der Himmelblauen sollten in Minute 70 für ihre Leidenschaft belohnt werden. Strafraumgestochere nach einem Eckbal und Lenk kann den Ball im Tor von Simon Henzler unterbringen. Ein genialer Zaunsturm, durch die Gegend fliegende Menschen und eine ausrastende Chemcat folgen. Dann wird der Gästetorwart zum Fliegenfänger degradiert.

Nun heißt es natürlich dieses Ergebnis auszubauen oder wenigstens zu retten. Dies gelingt auch, obwohl man schon noch ein paar Mal auf Chemnitzer Seite gewaltig durchpusten muß.

Hier hätte durchaus von Trainer Dietmar Demuth noch etwas Zeit durch eine 3. Auswechslung herausgeholt werden können. Schiri Hagen, mit dem man heute nicht immer zufrieden war, beendet die Partie trotzdem recht zeitig und gibt damit den Startschuß für ein erneutes Kapern des Zaunes durch UC + Anhang und für zwei schön melancholische Vereinslieder des CFC. Dann begibt man sich zu der Fanhalle. So ein Teil bräuchte man auch in Regensburg träum.

Auf direktem Wege geht es dann zusammen mit Griesgram zurück zum Bahnhof, u.a. auch durch einen etwa 500m langen Tunnel. In der vom Volksmund genannten „Bazillenschleuder“ gab es schon so manches Rendezvous mit gegenerischen Fans bzw. der gemeine Chemnitzer macht in der Dunkelheit lieber mal nen km Umweg um nicht durchzumüssen. Am Bahnhof stehen dann auch gleich Greisgram’s Straba und mein Zug bereit, so heißt es Abschied nehmen und für den tollen Tag bedanken.

Für die Strecke Chemnitz-Zwickau benötigt mein Zug dann 90 Minuten. Nicht aber weil er an jeder Milchkanne anhält (was für kultige Ortsnamen) sondern weil vor uns ein Zug ein Lokschaden ereilt. Dies ist aber nicht weiter schlimm, verhindert leider nur einen Imbiss beim Lieblingsasiaten auf Zugreisen nach Sachsen. So geht es die Bahnhofstrasse hinunter um an einer Kreuzung die Ampelfrauchen mal in natura zu beäugen, dazu der Test einer neuen Dönerbude. Die Stadt hat was. Was folgt ist die Begegnung der dritten Art mit einem Toilettenhäuschen. Geld rein (40 cent), die Stahltür öffnet sich, Licht geht an. Tür fällt wieder zu. Drinnen funktioniert alles auf Knopfdruck. So kommen Seife und Papier in rationierter Form, die Flucht gelingt auch wieder auf Knopfdruck.

Noch schnell eine de:bug auf dem Weg und rein in den Zug nach Hof.

Hier verrichtet das Bahnpersonal auch einmal lobenswerte Arbeit und ich bin um eine Beratung über die beste Reisroute reicher. Dann im Zug nach Nürnberg entdecke ich aber meinen Abenteuerdrang. Der Pseudoliterat nebenan nervt wohl nicht nur seine Begleitung und so vernimmt man erfreut das man ab Marktredwitz über Schwandorf ebenso Anschluss nach Regensburg hat. Also Ausstieg und die Suche nach einer Cola in der Bahnhofsgegend.

Die Vogtlandbahn nach Schwandorf ist dann schlecht frequentiert. Kurz nach Abfahrt wird die Entleerung des Magens auf natürlichem Wege dann mal so richtig vorangetrieben was die Toilette des Zuges für den Rest der zweistündigen Fahrt in eine Geruchswolke setzt und viele an der Tür umdrehen. Kann also nicht so dringend gewesen sein.

Komisch noch das an einer Haltestelle kurz vorm Ziel eine ganze Schulklasse das Abteil bevölkert um am nächsten Halt wieder die Lok zu verlassen.

In Schwandorf besteht dann tatsächlich Anschluss nach Regensburg, muß mich also keiner hier rausholen. Und schon recht bald fährt man über die Donau und in Regensburg ein. Zum Glück für einen Gameboysüchtling der mit seinen Spielesounds mit den letzten Nerv raubt.

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Oberliga NOFV Süd – Sonntag 13.03.2005

VFC Plauen – VFB Auerbach                        2:1    (0:1)

 

Geplant war ein Wochenende in Ostwestfalen, querstehende LKWs verhinderten es.

So lag der Samstag brach, lediglich die deutsche Filmwirtschaft konnte etwas gefördert werden. So mußte am Sonntag der Ball einfach rollen. Frühmorgens noch schön mit „The Football Factory“ eingestimmt wurden alle Sachen gepackt und der Weg ins Vogtland angetreten.

Die Hinfahrt war dank Ravehymnen äußerst kurzweilig und voller Wetterwechsel im Fränkischen. Stadt Plauen und Vogtlandstadion zu finden dann kein Problem.

Nur wollte ich etwas den Sonntagsfahrer spielen und parkte schnauze voran in einem Schneehaufen. Das ist pure Blödheit bei Frontantrieb. Vier helfende Hände aus Plauen gruben mich wieder aus. Das Freibad neben dem Stadion lud heute nicht ein, wohl der falsche Aggregatzustand von Wasser today. Im Stadion selber dann waren die Ränge nur notdürftig und der Platz gar nicht geräumt. Da beruhigt das Warmlaufen der Akteure doch gewaltig.

Die „Ossis“ sind dann natürlich der kumpelhafte Menschenschlag, keine Frage. Dauerte genau 2 Minuten bis ein Opa ankam: Na Junger Mann, wie geht es heute aus ?

Roster in der Ecke sind immer schon mal die Reise wert und vor Anpfiff hatten sich 1911 Interessierte eingefunden, davon circa 100 Mann im Gästeblock.

Die Ultras Plauen zündeten vorm Zaun genehmigte 11 Bengalen und hatten sichtlich Spass dabei. Leider brachte man im Fortgang herzlich wenig zustande.

Das Spiel lud aber auch nicht gerade dazu ein. Nach 5 Minuten gab es Elfmeter für den Derbygast (don’t ask me why) und das 0:1. Auerbach, auch schwach, aber deutlich aktiver als der Heimanhang war bester Laune.

Das Spiel aufgrund der Platzverhältnisse ein Hingucker. Wo normalerweise das Leder rollt blieb es nach Pässen einfach an Ort und Stelle im Schnee stecken und die Schneeballschlacht begann. Auch ein Elfmeter konnte nicht verwandelt werden.

Der Unmut der Plauener Fans wuchs, prompt gab es Ermahnung vom kultigen Stadionsprecher.

Aber auch in Hälfte 2 lief es zunächst gar nicht beim Aufstiegskandidaten Plauen. So mußte es ein Abwehrspieler richten der in der 60. Minute kam und dann 10 Minuten später den Ausgleich herstellte. Trotzdem war die Taktik der Plauener einen Vorteil aus den Begebenheiten zu ziehen zunächst nach hinten losgegangen. Damals gegen Sondershausen klappte das ja vorzüglich (8:0). Kein Team spielte gut, eine Punkteteilung und dass damit verbundene Aus im Aufstiegskampf (Jena siegte 5:0) wäre die Konsequenz gewesen.

Siegerteams treffen aber dann auch mal in Minute 88 und richten doch nochmal alles zum Guten. Somit nochmal Durchatmen auf Plauener Seite und Auerbach wird die Derbyniederlage auch nach ein paar Tagen Karenz verkraften können. Kann man sich doch zumindest darauf berufen das eigene Heimspiel gegen Plauen höher gewonnen zu haben.

Und so steht der VFB Auerbach sowieso im Niemandsland der Tabelle und deren Ground muß auch noch unbedingt mit einem interessanten Gegner gekreuzt werden.

Auf der Heimfahrt dann nochmals eine Einlage als Sonntagsfahrertourist. Kleiner Fehlstart am Berg zur Hauptstrasse, dann schnell und sicher wieder aus Plauen raus und nach kurzen Mäces-Stopp in Mitterteich nach Hause.

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2.Bundesliga – Sonntag 13.02.2005 – 21. Spieltag

SC RW Essen – MSV Duisburg                                  1:0  (0:0)

 

Bembeltours goes NRW. Samstag besuchten wir Schalke-Wolfsburg und das EKZ Gelsenkirchen + Currywurst mit Zwiebel. Unser Nachtquartier hatten wir dann im Etap Lütgendortmund. Schon erstaunlich wie dichtgedrängt alles im Revier ist.

Nachtruhe und Frühstück wunderbar, nur das Wetter könnte gnädiger sein. Wollen wir doch zum Pokalviertelfinale im U19-Jugendpokal zwischen Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen.

Es winkt die Glückaufkampfbahn, davor aber Irrfahrt trotz Navi im BMW. Alfons wollte schon aufgeben, hat aber dann doch in einer Tankstelle gefragt und im nu steht das Fahrzeug in den Regenpfützen vor der Kampfbahn. Ob urspünglich geplant oder nur Pech, Spiel ist auf dem Nebenplatz, die Schalke Amas weichen sowieso auf das Parkstadion aus.

Kalt ist es, der Wind weht, nur etwas für Fußballsüchtige. Schalke kann schließlich mit 1:0 ins Halbfinale im März 2005 einziehen und wir unsere Zehen wieder im Auto aufwärmen.

Zur Hafenstrasse Essen ist es dann nur der berühmte Katzensprung. Da dem Volk ein Ruf vorauseilt darf uns der Penny-Parkplatz etwas abseits beherbergen. Auf dem Spaziergang zum Stadion kann man dann auch gleich allerhand entdecken und beobachten. Nun dürfte klar sein wo Atze Schröder seine Ideen für die skurillen Typen herhat. Es wird dann noch die vielgelobte Stadionzeitung erstanden und dem Fanshop ein Besuch abgestattet. Hintenrum geht es dann auf den Stadionvorplatz wo es dann Pins und den Stand der Ultras Essen gibt.

Beim heutigen Revierschlager empfiehlt sich der frühe Gang in den Block und es sollte sich mehr als ordentlich füllen. Da muß so mancher Revierkampf ausgefochten werden. Von Anfang an wird deutlich das diese Veranstaltung heute sehr stimmungsvoll wird.

Auch der Gästeblock füllt sich bis zum letzten Platz. Aus den total überdrehten Stadionlautsprechern knattert RWE-Rock für Stimmung gegen Gewalt, woltuend abseits vom Einheitsbrei. Der Stadionsprecher der den Job seit 25 Jahren macht wird heute geehrt und beweißt sein volles Humorspektrum wenn mal wieder Autos umgeparkt werden müssen oder gleich eingebrochen wurde. Das Wetter ist heute für Kämpfer gemacht. Um 15 Uhr geht’s los.

Der Anhang des Tabellenführers läßt es ziemlich gewaltig rauchen und zischen, der Stadionsprecher nimmt es gelassen. RWE sofort im Vorwärtsgang und angetrieben von fanatischen und absolut fantastischen Fans. Der Anteil der Verunglimpfung des Gastes zwar ungewöhnlich hoch beweißt man doch ordentlich Witz in so mancher Gesangseinlage. Das dürfte zum führenden Support in Deutschen Landen gehören. Was den engagierten Fans verwährt bleibt ist der Torjubel und so geht es bei Schneetreiben und eisigem Wind in die Halbzeitpause.

Für die ersten 5 Minuten der 2. Hälfte kann der MSV Duisburg das Spiel bestimmen dann ist wieder Essen am Drücker. Weiter versucht man unermüdlich das erlösende Tor zu erzielen das verspricht damit die Abstiegsränge der zweithöchsten Spielklasse in unseren Landen zu verlassen. Besonders Erwin Koen wird sehr von den Fans geliebt. Trainer Gelsdorf versucht es nun mit Wechseln,schickt Sven Lintjes auf das Feld und wechselt damit den Sieg ein.

Ecke, erste Ballberührung und der Held der Massen. Der Torjubel auf der riesigen Stehtribüne nimmt schon körperverletzende Ausmaße an. Nun heißt es diesen Vorsprung für die restlichen 10 Minuten über die Zeit zu bringen und nicht wieder, wie gegen die anderen Spitzenclubs aus Köln und Frankfurt, in letzter Sekunde doch wieder den Ausgleich zu kassieren. Nur Siege zählen will man nächstes Jahr nicht wieder in der Regionalliga Nord rumtingeln.

Die Nerven bei Georg Koch vom MSV liegen derweil blank. In der Nachspielzeit gibt es nochmals eine streitbare Szene, dann ist aber Feierabend für heute und vorerst der Sprung auf Tabellenplatz 14 geschafft. Ein essentieller Dreier für RWE und der MSV braucht angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz auch nicht den Kopf hängen zu lassen.

Nun treibt es die Massen aus dem Georg-Melches-Stadion, diese kommen aber sehr bald ins Stocken. Hat die Polizei doch Barrieren aufgebaut um eine gefahrlose Abreise der Duisburger zu gewährleisten. Diese Prozedur zieht sich einige Minuten und wird mit humoristischen Ansagen aus dem Polizeiauto verkürzt. Die Ungeduld der wartenden Sieger bleibt im Gesamtbild auch noch überschaubar, dann darf man endlich auch zum Auto um den Heimweg anzutreten. Leider nimmt sich dann genau in diesem Moment unser Navi eine Pause und so gestaltet es sich sehr schwierig den Weg zu Autobahn oder Tankstelle in Essen zu finden.

Nach einem kurzen Stau ist man dann auf dem Autobahnweg Richtung Dortmund, nun drängt es eine Zapfsäule zu finden. Dafür muß man dann sogar die Autobahn in Schwerte verlassen.

Das Wetter meint es ohnehin nicht gut mit meinem Chaffeur. Teilweise kommen wir mit nur 40 km/h voran, alles verschneit, fast nichts geht mehr. Wenigstens sind uns die BL-Ergebnisse hold. Niederlagen für Bayern (Alfons freut sich) und Mainz 05 (Stefan freut sich) heben die Stimmung im BMW. In Hessen werden dann Wetter- und Straßenverhältnisse wieder besser um dann im Raum Nürnberg wieder anzuziehen. So ist es schon Mitternacht bis man schließlich den Schlaf der Fleißigen finden kann. Davor steht noch die endgültige Bestätigung in der Prärie zu wohnen. Circa 100m vor meiner Wohnstätte verkündet das Navigationssystem : Sie verlassen nun das digitalisierte Gebiet.

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U19-Juniorenpokal-Achtelfinale : Hannover 96 – FC Schalke 04            0:2  (0:1)

SV Arminia Hannover – Eintracht Nordhorn            1:5                (1:0)

VFL Wolfsburg – SV Werder Bremen                        2:3            (1:0)

 

Auch diese Nacht wurde bequem verbracht. Nun lockt das Etap-Frühstück.

Hier hat man nun von anderen Schlafstätten gelernt so dass Name/Bestellung/Zimmernummer abgeglichen werden. Umsonstmahlzeit ade also.

Außerdem ist es schon immer komisch in diesen neuartigen Hotels das Zimmer ohne Schlüssel zu verlassen weil alles über Türcodes funktioniert. Da hat man ständig das Gefühl etwas vergessen zu haben. Und was ist wenn die Technik mal versagt ?

Anyway, mich zog es zum Fußball.  Beim gestrigen Bundesligakick wurde durchgegeben dass die A-Junioren heute ihr Pokalachtelfinale gegen die Gäste aus dem Ruhrpott bestreiten würde. Und wann hat man als Bayer schon mal solch eine Gelegenheit das bekannte Eilenriedstadion zu kreuzen ?

Also erneut durch die Stadt, wobei Hannover wirklich lobenswert übersichtlich ist und so das Stadion schnell ausgemacht. Ich fand’ sogar noch Zeit für etwas Lektüre und mein Handy fast über den Jordan zu schicken. Gegen 11.30 Uhr begehrten schon die ersten Leute Einlass und so löhnte man auch 6 Euros. Schwer verwundert war ich über durchaus zahlreich angereiste Fans von Schalke 04 ! Scheint in NRW wirklich eine andere Jugendfußballwelt zu sein.

Das Stadion, wie nicht anders zu erwarten, schwer heruntergekommen und nur noch wenig gespflegt. Aber zu dem Anlass taugt es und den Amateuren von 96 ist es auch eine gute Heimstätte. Leider war es doch reichlich frisch, obwohl ich anfangs in der Sonne saß, dies aber schnell aufgab um die Beine zu bewegen.

Im Spiel lag die Favoritenrolle beim Gast. Es mußte aber erst kurz vor der Pause ein absolut streitbares Tor sein um Schalke mit 1:0 in Führung zu bringen. Aus meiner Sicht hat der Ball niemals die Linie überschritten gehabt. In der Halbzeit gab es dann lecker Bratwurst.

Auch nach der Halbzeitpause war 96 heute das Glück nicht hold. Ebenfalls diskussionswürdig verlor man schnell ein Mannschaftsmitglied wegen Gelb/rot. Etwas mehr Nachsicht hätte hier Schiedsrichter Gaggelmann doch gut zu Gesicht gestanden. So war diese Partie dann entschieden. Und nur um dies zu untermauern trafen die Jungspunde vom Schalker Markt wenig später zum 0:2. Der Rest bestand aus Ergebnisverwaltung und hilflosem Anrennen der 96-U19. Mit dem Schlußpfiff zog es mich weiter zum Bischofsholer Damm.

Ebenfalls viel leichter als erwartet fand ich nach wenigen Autominuten die Heimspielstätte der Nr.2 am Ort, SV Arminia Hannover. Vor einem Kinderkrankenhaus noch den letzten freien Parkplatz erobert und rein in die gute Stube.

Gepunktet hat der SVA schon mal durch die tolle Arminen-Post mit beigelegten Panini-Sammelbildern der Mannschaft. Ich habe nun Fotos von Nebil Celik und dem Co-Trainer.

Schnell war man hier an ähnlich gelagerte Traditionsclubs wie FSV Zwickau und Bayern Hof erinnert. Auch hier fristet man sein Dasein in der Oberliga und träumt von besseren Zeiten. Zeiten die man auch verdient hätte. Auch der heutige Tag ließ diese Zeiten eher noch weiter in die Ferne rücken. Etwas mehr als 400 Zuschauer unterstützen mittels Shouts und Zaunfahnen die „Blauen“. Die Gäste hatten eine Fahne „Sture Nordhorner“ mit dabei.

In Halbzeit 1 lief es noch ganz annehmbar für den Gastgeber. In schöner Regelmäßigkeit konnten Angriffe gestartet werden und es wurden flüssige Kombinationen bis zum Gästetor gezeigt. Einen dieser Sturmläufe konnte dann Trifunovic sogar zur 1:0 Halbzeitführung abschließen. Weitere Kultpunkte für den Verein aus Hannover dann beim Verlesen der Halbzeitstände auf den anderen Plätzen der Oberliga Nord, untermalt mit der Sportstudiomelodie. Am aufgebauten Fanstand gab es zudem eine kleine Auswahl an Büchern, CDs und T-Shirts.

Aus Sicht der Arminia hätte dann hier wohl einfach Schluss sein sollen.

Der Ausgleich von Nordhorn war dann nämlich eine Art Genickbruch für den SVA.

Schnell fing man sich weitere 2 Tore und gelangte so auf die Verliererstrasse. Nun war auch Neuzugang Benedetto Muzzicato am Ende seiner Kräfte.

Da wurden die noch folgenden 2 weiteren Treffer für die Eintracht dann nur noch melancholisch auf den Rängen hingenommen. Somit also eine weitere Saison im tristen Mittelfeld der Tabelle. Gottlob droht nach unten keine Gefahr mehr angesichts fehlender Gelder und Spieler.

Nordhorn untermauert mit diesem Auswärtssieg dagegen seine Ambitionen in der Frage um den Aufstieg in die Regionalliga Nord doch noch mitreden zu wollen. Letzte Saison hatte man dieses Ziel ja denkbar knapp verpasst. Aber hier dürften vor allem die Kickers aus Emden die größten Chancen besitzen. Ich verließ dann schnellen Schrittes das Stadion am Bischofsholer Damm und bewegte meinen PKW über Hildesheim,Salzgitter und Braunschweig in Richtung VW-Stadt Wolfsburg (das wäre wohl auch kürzer gegangen).

Zwar schon bekannt aber immer wieder bemerkenswert ist die erste Ausschilderung der Bundesligastadt kurz nach Braunschweig (also etwa 20 km davor) !

Man wird dann auf den VW-Parkplatz Tor Nord geleitet um von dort mittels Pendelbussen zur VW-Arena gebracht zu werden. Ein sehr begrüßenswerter Service. Das Stadion ist dann von außen ganz nett anzusehen, aber einen Charme verfallener Sportplätze werden solche Teile niemals ausstrahlen können.

Kurioserweise suchten noch Leute mittels Plakaten Karten für das anstehende Nordderby gegen Bremen obwohl die Kassen ebenfalls noch offen hatten.

Genauso wie in Fürth, Lautern,Schalke und Hannover (wen vergessen ?) erlangt man hier Zutritt mittels Kartenlesegerät wie am Skilift. Dann 1 Euro in das äußerst umfangreiche Stadionheft „Grün und Gut“ investiert. Durchaus lesenswert oder zumindest den Preis wert.

Richtig zum Lesen kam man im Stadion sowieso nicht da die Blöcke sehr sehr (Klinsmann-Rhetorik) gefüllt waren. Der Stadionsprecher nervte schon hier ,aber es sollte noch schlimmer kommen. Auch hier werden die Spieler schon abgefeiert wenn sie für den Kader nominiert sind. Nach dem Aufwärem werden dann die Netze hinter den Toren entfernt. Klasse Sache.

Gar nicht Klasse aber der Support der Wölfeanhänger. Hier regiert eindeutig der SVW.

Zum Anpfiff wurde es dann besonders skurril. Begannen doch alle um mich rum auf Geheiß des Sprecherhampelmanns wie Wölfe zu heulen (ich will hier raus) und brüllten das vorgegebene V-F-L nach. Meine Güte.....

Würde mich mal interessieren was das Commando Ultra Wolfsburg dazu sagt.

Wenigstens hatte Wölfli + kleiner Anhang meine kitschige Begeisterung geweckt. Ich werde auch nie erwachsen grins

Fußballspielen können Sie aber in Wolfsburg, besonders Thomas Brdaric. 1:0 für den VFL und Werder guckt doof. Das tat aber dem tollen Support des Gästeblocks keinen Abbruch.

Zur Halbzeit war man dann noch froher Dinge auch wenn die Analysen in meinem Nacken wenig fundiert waren. Dem Eventpublimum wurde dann nochmal erklärt wie man an Auswärtskarten kommt, Kevin Hofland interviewt (die Null muß stehen) und weiter ging’s.

Die Laune der VFL-Fans sollte sich auch schlagartig nochmals erhöhen. Pablo Thiam mit einem sehenswerten Treffer erhöht auf 2:0. Nun begann das übliche Rumgefeiere. Miro Klose war aber wohl ähnlich genervt von den Mikrofonheinis und schenkte dem VFL posthum den 2:1 Anschluß ein. Noch immer der VFL in Führung, aber der amtierende Deutsche Meister nun mit neuem Mut. Dazu wurde im Gästeblock spontan mal etwas Rauch angesteckt.

Magnin war es dann der für Bremen in Minute 50 den Ausgleich besorgte und fortan war der VFL auf Platz und Rängen sichtlich in einem Alptraum. 15 Minuten vor Spielende verläßt dann Klasnic den Platz und Edeljoker Nelson Valdez betritt die Bühne.

Simon Jentzsch, neuer Captain der Wölfe, kann sich noch ein paar Mal durch Paraden auszeichnen, wofür er, um mir endgültig den Rest zu geben, mittels Stadionmikro und Namen nachschreien gefeiert wird. Umso blöder wird aber dann geguckt als Valdez dann mal endgültig nicht mehr in Zaum zu halten ist und kurz vor Ende das Spiel komplett umdreht. 2:3. Wolfsburg damit weiterhin ohne Punktgewinn nach der Winterpause. Bremen nun wieder mit gestärkten CL-Ambitionen. Nun tobt der Gästeanhang natürlich zu Recht.

Das Verlassen des Stadions passiert äußerst flüssig und schon der erste Pendelbus bringt mich wieder zum Auto zurück. Nun befinde ich mich natürlich in der äußersten Prärie. Nirgends ein Hinweis auf die Berliner Autobahn und so irre ich mehr als 1 Stunde oder über 20 km durch Dörfer im Landskeis Gifhorn um endlich auf die Strecke nach Hause zu kommen.

Diese war dann aber umso angenehmer und interessaner. Magdeburg, Halle, Leipzig, Hof die Koordinaten und zu meinem eigenen Erstaunen bin ich bereits nach etwas mehr als 5 Stunden Farzeit wieder an der heimischen Haustür angelangt. Hier hatte ich also die benötigte Zeit total überschätzt, aber mehr Schlaf soll mir nur Recht sein. Eine wunderbare Tour.

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1.Bundesliga – Samstag 05.02.2005 – 20. Spieltag

 

Hannover 96 – Borussia Dortmund                                1:3  (0:2)

 

Ja, das nenne ich mal ein Klasse Zimmer zu einem erschwinglichen Preis. Guter Schlaf für 24 Euros. Forza Formule 1. Nun hat der Tank noch etwas Durst. Um wieder auf die Autobahn zu kommen muß ich durch das wunderschöne Lohfelden. Macht mal Urlaub da.

Dann kommt es zu bei der Ausfahrt Kassel Nord zu einem welthistorischen Ereignis. Mein Opel Astra fährt den 200.000 Kilometer seiner Existenz.

Dahinter wird die Landschaft Niedersachsens immer schöner, wirklich ein toller Landstrich. Dazu lustige Autobahnen mit bis zu 9%-Gefälle. Hannover ist somit bei herrlichem Wetter äußerst schnell erreicht. So macht Reisen Spass.

Eine bekannte Person attestierte mir mal an nem schlechten Tag ein Navigationsgespür wie ein Maulwurf. Das kann man getrost vergessen. Supersouverän ist der Hannoveraner Hauptbahnhof gefunden und der Wagen geparkt – auf die eigene Schulter klopf-hüstel....

Im örtlichen Etap Hannover City läßt man mich sogar noch per Mensch einchecken, darauf erst mal ne Wurst. Dann zieht es mich auch schon in die Stadt.

Die Fußgängerzone kann durch tolle Arkaden und Wegführung überzeugen, endlich mal nicht der übliche Einheitsbrei Deutscher Städte. Außerdem verläuft der Hannoveraner Karnevalszug mitten durch die City und so muß man sich ab und zu alternative Weg zurück zum Bahnhof suchen. Dort auch gleich in die richtige Linie. Mit der S-Bahn zum Fußi, richtig klassisch. What a wonderful world.

Auch ein kleiner Fußmarsch von der Haltestelle Waterloo zur AWD-Arena ist vorgesehen, im Ohr wird der Gast aus Dortmund schon mal von den Einheimischen verschmäht.

Am Stadion dann krakelt ein Endlosband dann die Einführung der Arena-Card in alle Himmelsrichtungen. Also der selbe Blödsinn wie in Gelsenkirchen nun auch im Herzen Niedersachsens. Dafür gibt es schöne Fanartikel und lecker Schinkengriller. Das Gemüt ist also wohlgestimmt. Am Eingang will man mich abermals nicht kontrollieren.

Liebe Terrororganisationen, biete zuverlässige Arbeit bei absoluter Loyalität und striktem Anpassen an die Masse g

Drinnen arbeiten dann die Ultras mit der Polente bei einer Fairness-Aktion zusammen. Dort gibt es dann Postkarten die gesammelt einen hohen Wert entwickeln dürften.

Recht früh stehe ich dann im Block N1 und führe mir Bild und das Stadionmagazin zu Gemüte. Gerne verläßt man dann auch wieder den Wellenbrecher auf dem man sitzt wenn man so nett darum gebeten wird.

Die Gäste sind früh da und zahlreich erschienen. Natürlich gibt es Statements zu den aktuellen Nachrichten rund um den BVB. Eine Not for Sale-Zaunfahne und Spruchband „Schluß mit Lügen und Intrigen“. Der Stadionsprecher dreht auch schon hübsch am Rad.

Es gibt sowas wie einen festen Ablauf der auch minutiös im Stadionheft abgedruckt wird. So stellt man hier beim Warm-Up gleich mal den ganzen Kader des heutigen Tages vor. Gib den Leuten Anlass zum Brüllen.

Allgemein gesagt sei dass das gute WM-Stadion mit einer sehr großen Stehkurve für den Heimanhang überzeugen kann, aus der aber trotz allem Bemühen der Ultras wohl mehr rauszuholen wäre. Man gehört aber sicher zu den Besseren in Germany. Dazu scheint man die unsinnigen Farben wie Orange nun abgelegt zu haben und es dominieren einzig schwarz,rot und grün in der Kurve.

Ich stehe heute mal wieder mitten im Motzki-Block was natürlich besonders interessant und amüsant wird wenn die eigenen Sympathien eher konträr sind.

Von Anfang an sieht sich Hannoi intensivem BVB-Druck ausgesetzt. Insbesondere die sonst so tolle Abwehr von 96 kann schon in Minute 2 so gerade noch den Rückstand verhindern.

Aber schon in Minute 6 ist alle Bemühung wertlos. Kringe mit einem tollen Flankenlauf und Pass und Koller überspringt in der Mitte Halfar und läßt Enke im 96-Tor keine Abwehrchance. Sören Halfar kommt in diesen Minuten sowieso in der rauen Realität der Fußball-Bundesliga an. Auch mit Dede hat er auf seiner Abwehrseite mehr als zu schaffen.

Auch in der Folgezeit ist es eher der Gast aus NRW der zu überzeugen weiß. Als dann sogar Ricken in der 30. Minute noch trifft und erneut die Abwehr vorführt bahnt sich eine erneute Heimpleite für die Niedersachsen an. Ewald Lienen dürfte alles andere als amused zur Pause gewesen sein. Also mehr Offensive in Halbzeit 2.

Auf die Quittung dafür braucht man auf Hannoveraner Seite auch nur 10 Minuten zu Warten. Dieses Mal rennt man sich gleich selber über den Haufen. Koller bedient Ricken der seine tolle Tagesleistung mit einem tollen Tor zum 0:3 abrundet. Die Niederlage von 96 also nun Fakt. Einzig Krupnikovic kann noch Akzente setzen. Erst verwandelt er einen berechtigen Elfmeter zum 1:3 in der 72. Minute. Und kurze Zeit später verfehlt ein Freistoss aus vielversprechender Position nur äußerst knapp das Gehäuse von Weidenfeller.

Mehr hat man aber heute nicht zu bieten womit der BVB seinen Aufwärtstrend fortsetzen kann und Hannover langsam ins Niemandsland der Tabelle abdriftet.

Sollte man vom UI-Cup träumen müßte man dies imho aber diese Saison realisieren. Ohne de Guzman, Krupnikovic evtl. auch Mertesacker dürfte dieses Unterfangen in der kommenden Saison erheblich schwerer werden. Aber mal nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben ist ja auch schon ein Fortschritt für die Niedersachsen.

Es folgt ein Spaziergang zurück zur S-Bahn, wo auch auf dem Rückweg alles reibungslos klappt. Kaum raus aus dem Zug wird sich ein Kinoeintritt im Cinemaxx gesichert.

Dann rauf aufs Zimmer und die Tore des Tages in der ARD-Sportschau betrachtet.

Dann, wie gesagt, ins Kino wobei ich einen kultigen Sitznachbarn hatte.

Dieser Mann von etwa 50 Jahren quittierte jede Werbung oder Trailer mit einem „Hmm“ oder „aha“ als hätte er leichte Schwierigkeiten die gesendeten Botschaften sofort zu verstehen. Dies setzt er dann nahtlos während des Helmut Dietl-Films fort.

Nach dem Kino knurrt der Magen und so gibt es ein paar interessante Szenen zu beobachten.

Wir befinden uns ja dann doch in deiner Bahnhofsgegend und so stehen Securitykräfte vor dem Burgerking und verwähren auch durchaus mal Leuten den Eintritt oder werfen Störenfriede aus dem Lokal. Die Entdeckung des Tages ist aber ein Stand mit Frikandel und Kartoffelvariationen in der Freßmeile des Bahnhofs. Damit war klar was es heute zum Abendessen geben sollte. Gefastet wird dann einfach an einem anderen Tag.

Schnell erlosch dann auch das Licht im Zimmer 205 des Etap Hannover City.

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1.FC Kaiserslautern – FC Schalke 04                         2:0   (0:0)

1. Bundesliga – 19. Spieltag - Samstag 29.01.2005

 

Nun also der erneute Versuch einmal den berühmten Betzenberg zu stürmen. Geplant war die Reise mit Wochenendticket und Franky. Eine Zahnhandlung hatte mich jedoch tags zuvor arg in Mitleidenschaft gezogen und so sank der Wille zum langen Zugfahren auf ein Minimum.

Am Treffpunkt erschien erfreulicherweise dann auch noch der Herr Bierl und insgeheim wollte jeder der Besatzung mit dem PKW in die Pfalz reisen.

So war also schnell Einigkeit hergestellt und der Spasspegel nahm Fahrt auf.

Endlich dann hier mal Gelegenheit für Obi auch mal das Steuer zu übernehmen. Er ist ja ständig willig, aber die Autoverleiher lassen ihn ja nicht.

Schnell reifte auch ein weiterer Plan, muß es doch ausgenutzt werden wenn man nun doch das Auto bemüht. So sollte versucht werden am Abend noch die Partie FC Metz – AJ Auxerre zu erreichen. Mutti freute sich dann noch über einen Anruf von der Autobahn und war geographisch dann auch gleich behilflich. Trotz Chickenburgerpause kurz vor Kaiserslautern traf man nun natürlich viel zu früh dort ein. Somit Stadtbesichtigung ole.

Das Parkhaus von Karstadt gewährt Unterschlupf, mal sehen welche Wege sich finden die Parkgebühren zu schnorren. Somit durch den Karstadt gerannt und der Bücherabteilung einen Besuch abgestattet. Obi will Bücher über Sizilien, während Franky und mich eher Bücher über Kaninchensex begeisterten.

Sehr hervorheben muß man dass man gut 5 Stunden vor Spielbeginn schon viele Anhänger der Roten Teufel mit einem Schal umgehängt durch die Straßen flanieren sieht.

Franky hatte es dann ultimativ angetan dass ich meinen permanenten Spuckdrang hier absolut nicht unter Kontrolle halten konnte.

Zur professionellen Vorbereitung der Abendgestaltung wurde nun ein Internetcafe beehrt und dieses für über eine Stunde belegt. Schon sonderbar welche Seiten uns zum Teil begeisterten.

Dann knurrten die Mägen und ein Akropolisbürgermenü mit Pommes und Cola konnte uns auch preislich überzeugen.

Zeit das Auto auszulösen, aber alle geschmiedeten Pläne zerplatzen wie Luftblasen. Parkhaus voll, somit viel Betrieb, Pläne nicht umsetzbar.

Kaiserslautern ist beschaulich und somit ein Parkplatz schnell gefunden. 3 Euro, ohne Quittung – Hauptsache schnell weg kommen nach dem Match.

Dann der Anstieg der es für so unfitte Gestalten wie Franky und mich doch ins sich hatte.

Mehr als zeitig am Stadiongelände und der Auftrag nun die Schiedsrichterkasse zu finden.

Obi also mal wieder für nen Euro drin. Dann wollte Franky einen Lautern-Schal kaufen. Also Treppe runter, Schal gekauft, Treppe wieder rauf – uff.

Der Stadionkomplex ist schon arg modern, Typus Einkaufszentrum, dann doch lieber Oberliga. Aber saubere Toiletten allemal, ist ja auch wichtig.

Franky und ich sind dann relativ lange umhergeirrt weil sich unser Eingang vor uns versteckt hatte. Dann haben wir den Bazi aber doch gefunden, und schon wieder Treppen.

Jetzt schon im richtigen Block, aber nochmal Treppen steigen weil Plätze dann sehr weit oben unterm Dach. Hinsetzen – Ja – das ist der Komfort von Sitzschalen Ende Januar.

Hämorriden oder Sitzkissen kaufen ? Wären ja wieder Treppen gewesen....

Das Stadion Betzenberg dass zu diesem Spiel 40.000 Menschen fasst sehr gut gefüllt. Westkurve Lautern pickepackevoll, Schalke mit knapp 3500 Knappen angereist.

Wie von Schalke gewohnt vor dem Spiel schon recht sangesfreudig.

Der Stadionsprecher sehr aktiv, was mir aber eher auf den (Zahn)nerv ging.

Die DFL hatte ja am Freitag einen kompletten Ringtausch der Schiris angeordnet. Hoyzer sei Dank. So war Stefan Trautmann mit der Leitung des Spiels betraut.

Richtig böse wurde Lincoln in der Pfalz empfangen. Das Plakat „ Hass und Tod dem Lincoln“ sollte Auskunft über Geistesreife und grammatische Fähigkeiten in der Pfalz geben.

Lincoln wurde bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen und beim Ausführen der Ecke mit Feuerzeugen und Schneebällen beworfen.

In Halbzeit Eins der größere Chancenanteil bei den Gästen aus NRW. Beide Fankurven enttäuschen eher und ich beginne die Verwendungsmöglichkeiten meiner Kapuze am Pulli zu studieren. Vollvermummung ist heute in.

Franky darf sich in der Pause aufwärmen indem er uns Getränke holt. Kaum ist er wieder da wird Marcelo Bordon bei Schalke 04 verletzungsbedingt ausgewechselt und das Schalker Spiel geht den Bach runter.

Ioannis Amanatidis schließt einen mustergültigen Angriff zum 1:0 ab. Weiterhin von der Hölle Betztenberg aber nicht viel zu spüren. Dann wird Seitz im Schalker Strafraum gelegt und kurioserweise schießt Neuzugang Stefan Blank, der sich das ganze Spiel über ein Duell auf Biegen und Brechen mit Asamoah liefert, den fälligen Strafstoß und erhöht auf 2:0.

Nun mutiert das Spiel zu hektischen Kampfsportveranstaltung. Es gibt auf jeder Seite Kandidaten die eigentlich das Spielende nicht mehr auf den Platz stehend abschließen durften.

In der Nachspielzeit machen sich Franky und ich dann schon mal auf den Weg so schnell dies die vereisten Kniegelenke zulassen, wo uns dann auch schon Obi ungeduldig erwartet.

Schnell ist man aber aus Kaiserslautern draußen, sieht man mal von 1x falsch abbiegen und einer nervigen Ampel ab und fährt beschwingt die Autobahn in Richtung Saarbrücken und Metz.

 

FC Metz – AJ Auxerre        3:0 (0:0)

Ligue 1 Orange – 24. Spieltag

 

Die Maut meint es heute Abend dann auch besser mit uns. Nur 2x 3,70 Euro sind zu löhnen.

In Metz angekommen dann die ungefähre Kenntnis wo das Stadion liegt, aber natürlich ist in Frankreich wieder keine Sportstätte angeschrieben. Jeder Hopper kennt nun die Hektik zu der es bei der Stadionsuche schon mal kommen kann. Wie auch immer, gegen 19.40 Uhr erblicken wir Flutlicht und Parken das Auto im Wald.

Nun war es Zeit für etwas Jogging. Obi fit voran, ich bemüht, Franky resignierend und uns für verrückt erklärend. Als Eintrittskarte werden dann 3x Schüler gewählt, während mich wohl 15 Typen ala „cherchez la place“ anquatschen.

Am Eingang will dann der Ordner meinen Schülerausweis sehen, aber dummerweise verstehe ich ja kein französich und habe keine Ahnung.

Somit kostengünstig drin und in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Teil der Ultras Grenat. Wohl in diesem Fall die Nachwuchsformation. Bei uns etwas Rausch, gegenüber ein hübsches Fahnenmeer. Die angereisten Gäste sind wenig und in ein Eck gedrängt und waren das ganze Spiel über überhaupt nicht zu vernehmen, obwohl es wohl nur gut 15 Meter Luftlinie zu Ihnen war.

Die Fangesänge kann man lassen, obwohl doch deutlich wird dass mehr Engagement möglich wäre. Das Spiel ist in der ersten Hälfte nicht so berauschend, schwierige Platzverhältnisse unterbinden gute Technik. So gibt es nur zwei Dinge zu erwähnen.

Obi kann einen Ball der am Tor von Auxerre vorbeifliegt auf den Rängen auffangen da man wirklich nah und ohne störenden Zaun am Spielfeld sitzt.

Außerdem gibt es noch ein überhartes Einsteigen des Spielers Tum gegen Cool den Torwart von Auxerre zu vermelden – mit weitreichenden Folgen.

Cool kann nämlich wegen Oberschenkelproblemen nach der Pause nicht weiterspielen.

So muß der Ersatzmann ins Tor und fängt sich innerhalb von 13 Minuten 3 Tore ein bei denen er jedes Mal wenig talentiert wirkt. So erlebt dieses Spiel eine überraschende Blüte bevor es, bei 3 Toren Vorsprung entschieden, wieder abflacht. Dabei steigt eben jener Tum zum Helden des Heimanhang auf. Wiederbeginn und die Tore werden mit Bengalen gefeiert die dann völlig selbstverständlich von den Ordnern entsorgt werden. Ebenso läßt man es sich abermals schmecken beim Heimanhang und es entwickelt sich der gleiche süßliche Geruch wie in St. Etienne 168 Stunden zuvor.

Franky vertreibt sich die Zeit indem er Fans Ihre Schals abkaufen will und an obskurste Gestalten gerät. Es liegt sogar der Verdacht nahe dass man hier vereinzelt deutsch versteht.

Natürlich hat Franky mit seinem Englisch keinen Erfolg aber der Stand der Ultras vor den Stadiontoren schafft nach dem Kick Abhilfe.

Auch dem Fanstore wird noch ein Besuch nach dem Spiel zuteil, die Schals sind schön und preiswert, der FC Metz aber dann doch nicht so der herausragende Club.

Auf dem Weg zum Auto philosophiert man noch über Architektur oder schießt mit dem Handy Fotos zur Wahrung kulturellen Interesses für zu Hause.

Es liegt aber nahe dass Metz ein sehr schönes Städtchen ist, wäre sicher bei Tageslicht sehr nett gewesen. So sind wir aber froh problemlos den Weg zurück auf die Autobahn zu finden.

Die erste Tankstelle im Heimatland wird dann